Spendenübergabe an die Jugend am Werk Einrichtung „tartaruga“

Geldspende von Jugendlichen für Jugendliche im Rahmen der Abschlussarbeit der HAS für Leistungssport

(Graz, 07.12.2022) Jugendliche in der Ungergasse 23 in Graz zu begrüßen, ist für Maria Vergendo und ihr 15-köpfiges Team etwas ganz Selbstverständliches. Denn hier befindet sich tartaruga, die Kriseninterventionsstelle für Jugendliche von Jugend am Werk Steiermark. Sie ist seit mittlerweile 28 Jahren rund um die Uhr sichere Anlaufstelle für Jugendliche in schwierigen Situationen. Und doch ist der Besuch dieser sechs Jugendlichen diesmal etwas ganz Besonderes: Die Schülerinnen und Schüler der 4BS der Handelsschule für Leistungssport der BHAK/BHAS Grazbachgasse haben einen Spendenscheck über 1.045 Euro mitgebracht, mit dem sie die Arbeit für Jugendliche in Not unterstützen wollen.

Wir haben das Glück, dass es uns allen in der Klasse gut geht,“ erzählt Klassensprecherin Julia Kröll. „Es ist aber auch gut zu wissen, dass es mit tartaruga für Jugendliche, die in Schwierigkeiten sind, einen Ort gibt, wo sie hinkönnen, wenn es ihnen nicht mehr möglich ist, zu Hause zu wohnen, oder sie jemanden zum Reden brauchen. Dazu tragen wir mit unserer Spende gerne etwas bei!

Actionseekers Pezi-Cup Gedenkturnier

Gesammelt wurden die Spenden von den insgesamt elf Nachwuchs-Leistungssportler*innen, die die 4BS besuchen, im Zuge ihrer Abschlussarbeit durch die Organisation eines Gedenkfußball-Turniers für Rudolf „Pezi“ Unger. Der leidenschaftliche Sportler war Mitglied des Grazer Vereins „Actionseekers – Funsportclub“, den Klassenlehrer Thomas Petz 2006 gegründet hatte. Vor mittlerweile sieben Jahren ist Unger während eines Fußballspiels völlig unerwartet im 60. Lebensjahr verstorben. „Ich hatte schon lange die Idee, ein Gedenkturnier ins Leben zu rufen, meine Schüler*innen haben diese Idee nun mit dem ‚1. Pezi-Cup‘ in die Tat umgesetzt“, freut sich Petz. Anhand des „Pezi-Cups“ hatten die Schüler*innen Gelegenheit, in der Praxis zu erproben, was es alles braucht, um eine professionelle Sportveranstaltung auf die Beine zu stellen: Angefangen bei der Organisation des Veranstaltungsortes und der Sponsorensuche, über das Aufstellen der Teams und des Schiedsrichters und die Bewerbung der Veranstaltung, bis hin zur Einhebung von Nenngeldern, der Umsetzung eines Charity-Buffets und der Gesamtkoordination am Turniertag hatten die Schüler*innen alle Hände voll zu tun. Gelohnt hat sich die Mühe auf jeden Fall: Die Schüler*innen der Abschlussklasse haben wichtige Erkenntnisse für ihr weiteres berufliches Leben gewonnen und in der Kriseninterventionsstelle tartaruga von Jugend am Werk Steiermark freut man sich, mit der Spende neue Spiele kaufen und mit den Jugendlichen Ausflüge machen zu können. – „tartaruga“ ist übrigens italienisch und heißt „Schildkröte“. So wie der Schildkrötenpanzer soll auch die Kriseninterventionsstelle für Jugendliche ein sicherer Rückzugsort sein.

Tag und Nacht für Jugendliche da

„Allein in diesem Jahr haben wir bis jetzt 53 Jugendliche beraten, begleitet und unterstützt“, erzählt tartaruga-Leiterin Maria Vergendo. In den 28 Jahren des Bestehens der Kriseninterventionsstelle waren es 1.750 Jugendliche. Bis zu acht Mädchen und Burschen zwischen 13 und 18 Jahren können auch in der tartaruga wohnen. Der Aufenthalt ist mit maximal zwölf Wochen begrenzt. Bei den Schwierigkeiten, in den sich die Jugendlichen befinden, gehe es häufig um Konflikte mit den Eltern, oft um Gewalt in der Familie und im Freundes- und Bekanntenkreis sowie um Suchtthemen, weiß die Expertin. Ziel ist es, gemeinsam in Gesprächen mit allen Beteiligten zu versuchen, eine gute Lösung zu finden.

Text: Jugend am Werk / Bildrechte: Jugend am Werk / Moertl

Kontakt
tartaruga Kriseninterventionsstelle für Jugendliche
Ungergasse 23, 8020 Graz
Tel.: 050/7900 3200; tartaruga@jaw.or.at

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